- Schöffer
- Schọ̈ffer,1) [französisch ʃœ'fɛːr], Nicolas, auch N. Schoeffer ['ʃœ-], französischer Künstler ungarischer Herkunft, * Kalocsa 6. 9. 1912, ✝ Paris 8. 1. 1992; übersiedelte 1936 nach Paris. Er entwickelte raumdynamische Lichtarchitekturen, die an L. Moholy-Nagy anschließen, seit den 1950er-Jahren auch kybernetisch gesteuerte, auf Umweltgeräusche, Lichtverhältnisse und Witterung reagierende »Türme«, mit Licht- und Toneffekten (Park Saint-Cloud, Paris, 1954). In den 1960er-Jahren konzipierte er die Utopie einer »kybernetischen Stadt« und veranstaltete lichtdynamische Schauspiele.2) Peter, der Ältere, Buchdrucker, * Gernsheim um 1430, ✝ Mainz 1503; hatte in Paris studiert und sich dort als Schönschreiber betätigt, bevor er um 1450 Mitarbeiter J. Gutenbergs wurde. Schöffer hatte wesentlichen Anteil an der Entwicklung und Verbesserung der Druckkunst. Er gründete nach Gutenbergs verlorenem Prozess mit dessen ehemaligem Teilhaber J. Fust eine Druckerei in Mainz, aus der u. a. der Mainzer Psalter, das »Psalterium Benedictinum« (1459) und die 48-zeilige Bibel (1462) hervorgingen.Rudolf Schmidt: Dt. Buchhändler, Dt. Buchdrucker, Bd. 5 (1908; Nachdr. 1979);F. Geldner: Die dt. Inkunabeldrucker, Bd. 1 (1968);F. Geldner: Inkunabelkunde (1978).
Universal-Lexikon. 2012.